Aus den positiven Erfahrungen mit dem IBRP und dem Hilfeplanverfahren hat sich in der Versorgungsregion Stralsund das Interesse an der Anwendung eines vergleichbaren Konzepts auch für den Personenkreis der geistig und mehrfach behinderten Menschen ergeben. Die Versorgungsregion entschied sich für die Erprobung des Individuellen Hilfeplans Rheinland-Pfalz (IHP). Dieses sollte, vor seiner verbindlichen Einführung, auf der Basis einer Recherche zu den Erfahrungen mit dem Instrument modifiziert werden.
Die Erprobung des IHP wurde gemeinsam durchgeführt mit der Versorgungsregion Stralsund, dem Landesverband Sozialpsychiatrie MV e.V., dem Institut für Sozialpsychiatrie M-V der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und der Hochschule Fulda.
Schritte der Erprobung:
- Im Oktober 2007 erfolgten anwendungsbezogene Schulungen mit Frau Sandra Schaffler und Helga Ringhof, zwei Expertinnen aus Rheinland Pfalz im Umgang mit dem IHP, für alle Beteiligten.
- Seit November bildeten sich bei den einzelnen Leistungserbringern unterschiedliche Varianten der Praxiserprobungen in den Einrichtungen und Diensten.
- Das zu überarbeitende Instrument trug den Arbeitstitel “IHP Versorgungsregion Stralsund”.
- Die Kategorien der International Classification of Disability, Functioning and Health (ICF) der WHO wurden unter Federführung der Hochschule Fulda, Frau Prof. Gromann, in den IHP der Versorgungsregion integriert. Bei der Einführungsveranstaltung am 16.05.2008 wurde diese neue EDV-Fassung vorgestellt und über die Grundlagen der ICF informiert.
- Der Bereich der Werkstätten erarbeitete in einer Unterarbeitsgruppe einen Zusatzbogen zum Lebensbereich “Arbeit und Beschäftigung”, der in einem abgestimmten, integrierten Hilfeplanungsverfahren in den Regionen zum Einsatz kommen sollte.
Evaluation / modifizierte Bögen:
Das Institut für Sozialpsychiatrie der Universität Greifswald führte von Januar bis Mai 2010 die Evaluation der Erprobung des IHP. Der IHP Stralsund wurde vor dem Hintergrund der Ergebnisse modifiziert und von den an der Erprobung Beteiligten in der Versorgungsregion als zukünftiges Instrument angenommen.
Bögen des IHP Stralsund (Stand Mai 2010):