Rehapro-Projekt: IPS-Coaching – Zurück ins Berufsleben

Gesamtleitung: Prof. Dr. Ingmar Steinhart

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Ingmar Steinhart und Prof. Dr. Martin Driessen

Wissenschaftliche Koordination: Prof. Dr. Andreas Speck

Forschungsteam und Mitarbeitende in Mecklenburg-Vorpommern: Kathrin Boegner, Sarah Jenderny, Julia Schreiter, Antje Werner

Laufzeit: 01.01.2020 – 30.06.2025

Die berufliche Tätigkeit bildet für einen Großteil der Menschen ein wichtiges Behandlungsziel und einen bedeutsamen individuellen Faktor bei der Genesung von psychischen Erkrankungen. Dennoch ist nur ein geringer Anteil (knapp 20 %) der Menschen mit einer psychischen Erkrankung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt tätig. Zudem wirkt sich der Eintritt in die Arbeitslosigkeit häufig negativ auf die psychische Gesundheit sowie auf die gesellschaftliche und soziale Teilhabe aus. In der Praxis zeigt sich, dass die zur Verfügung stehenden Behandlungs- und Rehabilitationsangebote in Deutschland die berufsbezogenen Bedarfe von Menschen mit psychischen Erkrankungen nur unzureichend berücksichtigen. Die vorhandenen Unterstützungsmöglichkeiten setzen häufig viel zu spät ein, um der beruflichen Exklusion und Arbeitsunfähigkeit aufgrund der psychischen Erkrankung entgegenzuwirken.

Um diese Situation zu verbessern sowie die Entwicklung und Implementierung von neuen Konzepten zur beruflichen Integration von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Deutschland voranzutreiben, führen das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. und der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. seit 2020 das Praxisforschungsprojekt “IPS-ZIB” durch. Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms “Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro” gefördert und verfolgt das Ziel, psychisch kranke Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf direkt aus der Krankenhausbehandlung durch frühzeitige an der Person orientierte evidenzbasierte Interventionen zur Teilhabe am Arbeitsleben zu erreichen und zu unterstützen, sodass eine nachhaltige berufliche Eingliederung in den allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht wird.

Im Zuge des Projektes wird ein IPS-Coaching (Individual Placement and Support), das sich am evidenzbasierten Konzept des Supported Employment orientiert, in der Region Greifswald, im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und in der Region Bielefeld erprobt. Dabei handelt es sich um ein sehr individuell zugeschnittenes Rehabilitationsarrangement, das von einem Jobcoach begleitet und zusätzlich durch ein flexibles Maßnahme-Budget flankiert wird. Zielgruppe der Maßnahme sind Personen mit psychotischen oder affektiven Störungen mit komplexem Unterstützungsbedarf, für die eine erhebliche Gefährdung oder Minderung der Erwerbsfähigkeit besteht.

Das Modellprojekt “Zurück ins Berufsleben” wurde unter der Koordinierung der DRV Nord von den Antragsberechtigten Partnern DRV Nord und DRV Westfalen beantragt. Die DRV Bund und DRV KBS sind Kooperationspartner. Weitere Projektbeteiligte in Mecklenburg-Vorpommern sind das Berufsförderungswerk Stralsund GmbH, die Psychiatrische Klinik am Mediclin Müritz-Klinikum, die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Dietrich-Bonhoeffer-Klinikums, die Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universitätsmedizin Greifswald und das Evangelische Krankenhaus Bethanien gGmbH. In Nordrhein-Westfalen sind die Stiftung Bethel Stiftungsbereich proWerk, das Evangelische Klinikum Bethel gGmbH und die Forschungsabteilung des Evangelischen Klinikums Bethel gGmbH an der Umsetzung des Projektes beteiligt.

Der Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. koordiniert und steuert die Umsetzung des Modellvorhabens in Mecklenburg-Vorpommern. Das Institut für Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V. begleitet die Umsetzung und hat die Leitung der wissenschaftlichen Begleitung des Gesamtprojektes in Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen.

Eine Projektbeschreibung auf der Website des Bundesprogramms „Innovative Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben – rehapro“ finden Sie hier.

Weitere Materialien und Veröffentlichungen: